Das im Wallis entwickelte Cheel ERP positioniert sich als lokale Alternative zu Unternehmensverwaltungssoftware. An einer Konferenz an der Foire du Valais stellte Cheel-Mitgründer Fabrice Zecchin die Vorteile dieses Tools vor, das KMU bei ihrer Digitalisierung unterstützen soll, und versprach dabei vor allem eines: die Vereinfachung des ERP-Wechsels und insbesondere der täglichen Verwaltungs- und Buchhaltungsaufgaben.
Cheel ERP bietet einen flexiblen Ansatz, der bereits mehrere Schweizer Treuhandgesellschaften überzeugt hat. «Unsere Lösung ist hybrid. Unternehmen können über das Internet oder eine Windows-Anwendung auf ihre Daten zugreifen, und wir sind bereit, Zugriffe über Smartphone oder Tablet zu entwickeln», erklärt Fabrice Zecchin.
Derzeit sind mehrere Module in Betrieb: Finanzbuchhaltung, E-Banking mit integriertem Bankkonnektor, Swissdec-zertifizierte Lohnverwaltung und Vertriebsmodul. Das Einkaufsmodul, das die Verwaltung von Lieferantenrechnungen und Zahlungen umfasst, soll Ende 2025 verfügbar sein.
Die Roadmap 2026 von Cheel sieht die Hinzufügung weiterer Funktionen vor: Lagerbewegungen, Inventar, Kostenrechnung, Budget und Zeitmanagement. Web- und Mobilanwendungen sollen das Angebot ebenfalls ergänzen.
Die Daten bleiben in der Schweiz oder lokal
Eine der Besonderheiten von Cheel ist die Datenhoheit. «Unternehmen können entscheiden, wo sie ihre Informationen speichern möchten: in unserer Schweizer Cloud mit zwei separaten Hosting-Anbietern, um die Sicherheit zu gewährleisten, oder auf ihrer lokalen Infrastruktur», erklärt der Mitgründer. Eine doppelte Authentifizierung verstärkt den Schutz sensibler Daten.
Diese Flexibilität ermöglicht sogar einen hybriden Ansatz, bei dem bestimmte Daten lokal verbleiben, während andere in der Cloud gehostet werden.
ERP-Wechsel ohne Kopfzerbrechen
«Es ist schwierig, das ERP-System zu wechseln, insbesondere wegen der Datenmigration», räumt Fabrice Zecchin ein. Um dieses grosse Hindernis zu beseitigen, hat Cheel einen Assistenten für die Datenübernahme und Konnektoren für Programme wie Winbiz entwickelt. «Der Datenimport erfolgt mit wenigen Klicks», versichert er.
Eine Testversion ermöglicht es Unternehmen, die Lösung zu testen und ihre Daten einfach zu importieren, bevor sie eine Entscheidung treffen.
Künstliche Intelligenz im Dienst des Supports
Cheel setzt auch auf künstliche Intelligenz, um seine Nutzerinnen und Nutzer zu unterstützen. Ein virtueller Assistent beantwortet technische Fragen auf Französisch und Deutsch und stützt sich dabei auf die Wissensdatenbank des Unternehmens. «Dieser Assistent, der bei seiner Einführung von der Stiftung The Ark unterstützt wurde, zeigt auch die Quellen seiner Antworten an, was die Zuverlässigkeit der Informationen garantiert», betont Fabrice Zecchin.
Über den Chatbot hinaus steht via ein Ticketingsystem weiterhin menschlicher Support zur Verfügung. Die Nutzer können ein Konto erstellen, um auf die Dokumentation zuzugreifen, ihre Anfragen zu verfolgen und sogar Schulungswebinare anzusehen.
Mit seinem Schweizer Ansatz, seiner technischen Flexibilität und seinen Tools, welche die Migration erleichtern, will sich Cheel ERP als Referenzlösung für Schweizer KMU, die nach Digitalisierungslösungen suchen, etablieren.
Weitere Informationen: www.cheel.ch
Gespräch geführt an der Foire du Valais 2025, im Espace Innothèque

Foto: Drei der vier Mitbegründer von Cheel (von links nach rechts), Gilles Roduit, Christian Carron und Fabrice Zecchin. Nicht auf dem Foto: Fabrice Dorsaz.