Institut Informatik: zwei ehrgeizige Projekte, die vom sehr selektiven SNF finanziert werden

Der Schweizerische Nationalfonds finanziert sehr selektiv die Forschung an Schweizer Universitäten. Das Institut Informatik der HES-SO Valais-Wallis ist stolz darauf, dass zwei seiner Projekte vom SNF finanziert werden. Antoine Widmer und Henning Müller, Professoren an der Hochschule für Wirtschaft und Forschende am Institut, starten dank dieser Finanzierung zwei neue Projekte im Bereich eHealth. Ein kurzer Überblick darüber, was Computer für Kinder mit autistischen Spektralstörungen tun können, oder neue Werkzeuge zur Erkennung von Lungenkrebs.

 

Antoine Widmer will autistischen Spektralstörungen Erkennung durch immersive Technologien verbessern

Über 2% der Kinder, die in der Schweiz geboren werden, sind von einer Störung des autistischen Spektrums (SAS) betroffen. Derzeit ist die Erkennung von SAS mit einer geschlechtsspezifischen Verzerrung konfrontiert, mit einer Tendenz zur Unterdiagnose bei Mädchen, deren Symptome oft weniger offensichtlich sind oder sich von denen der Jungen unterscheiden. Diese Verzerrung wird durch traditionell auf männliche Studien ausgerichtete Erkennungskriterien und geschlechtsspezifische gesellschaftliche Erwartungen verstärkt, die bei Mädchen häufig zu einer verzögerten Diagnose führen. Das aktuelle Thema wurde in vielen Radio- und Fernsehsendungen behandelt: 36,9° Autismus bei FrauenVacarme Diagnose des Unsichtbaren oder Dingue SAS jenseits der Klischees.

 

Interdisziplinäre Forschung an der HES-SO Valais-Wallis

Um Kliniker bei ihrer Arbeit zu unterstützen, arbeiten Professor Antoine Widmer vom Institut Informatik, Sarah Dini vom Institut für Soziale Arbeit und Paul Matusz vom Institut für Gesundheit in einem institutionellen Projekt an drei Hochschulen zusammen. Das interdisziplinäre Projekt verbindet Kinderneurowissenschaft, Sozialarbeit und Informatik, die alle an der HES-SO Valais-Wallis präsent sind. Prof. Widmer setzt seine Forschungsarbeit im Gesundheitsbereich fort, da er bereits an Innosuisse-Projekten gearbeitet hat, insbesondere mit integrationsbedürftigen oder gesundheitlich beeinträchtigten Menschen sowie mit Senioren für immersive Therapien zu Hause. Das Projekt wurde gemeinsam mit Partnern vor Ort im Wallis (Clinique dis7, Association Eliézer) aufgebaut und wird die Phänotypisierung von SAS verbessern, insbesondere im Hinblick auf Komorbidität oder Nachweis bei Mädchen.

 

Wie kann man die SAS-Erkennung verfeinern?

Um diese Herausforderungen anzugehen, zielt das vom Institut Informatik geleitete Forschungsprojekt darauf ab, die SAS-Erkennung durch Computervision, künstliche Intelligenz (KI) und Mixed Reality zu verfeinern. Durch die Kombination von Bewegungsanalyse und Okulometrie mit KI-Algorithmen zielt das Projekt darauf ab, SAS-Symptome mit höherer Präzision zu identifizieren. Ein zentrales Merkmal dieses Projekts ist der Einsatz von Mixed-Reality-Videospielen, die eine immersive und interaktive Umgebung für die präzise Bewertung der Bewegungen und Emotionen von Kindern schaffen. Dieser Ansatz kombiniert die Vorteile von KI, Computervision und Mixed-Reality-Erkennung, um eine ausgewogenere, geschlechtsspezifischere und individuellere SAS-Erkennung zu ermöglichen.

 

Henning Müller, eine Partnerschaft mit dem Walliser Spital

Lungenkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in der Walliser Bevölkerung. Die Teams um Prof. Henning Müller vom Institut Informatik der HES-SO Wallis-Wallis sind auf den Bereich eHealth spezialisiert und arbeiten seit langem an der Erkennung von Krebs mittels Algorithmen. Dieser Forschungsbereich ist vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung von Erkennungssystemen in Krankenhäusern von besonderer Bedeutung. Medizinische Informatik, die riesige Datenmengen verarbeiten kann, ermöglicht eine bessere Patientenbetreuung und hilft den Ärzten bei der Entscheidungsfindung über die Behandlung.

 

Das Walliser Spital, eines der bedeutendsten Histopathologie Zentren der Schweiz

Die Histopathologie-Abteilung des Spitals Wallis ist eine der grössten in der Schweiz. Das Spital produziert jährlich 400 000 Klingen mit Geweben, die im mikroskopischen Massstab von Klinikern beobachtet werden. Das Institut Informatik der HES-SO Wallis-Wallis ist Partner des Spitals, insbesondere bei der Digitalisierung seiner Dienstleistungen. Ausgestattet mit einem Bildvisualisierungssystem möchte das Krankenhaus Computer-Erweiterungen entwickeln, die den medizinischen Fachkräften eine Entscheidungshilfe bieten. Das Team von Professor Müller entwickelt einen Algorithmus zur Erkennung von Lungenkrebs und zur Klassifizierung und Quantifizierung seiner Untertypen. Diese Erkennung ist wichtig, um die Aggressivität von Krebs einzuschätzen und den Ärzten zu helfen, die beste Behandlungsoption aus dem vorhandenen Arsenal auszuwählen.

 

Open Science oder wie man frühere Forschung für zukünftige Anwendungen adaptiert

Es ist auch geplant, neue IT-Erweiterungen für dieses Visualisierungssystem zu entwickeln und die bereits im Institut Informatik entwickelten Tools zu ihrer Anpassung zu nutzen. Der Wunsch des Walliser Spitals, sich der Forschung zu öffnen, wird sowohl den Patienten als auch der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft zugute kommen. Tatsächlich waren die Daten, die von Professor Müllers Teams bisher verwendet wurden, öffentlich und es wird interessant sein, sie mit den lokalen Daten zu vergleichen. Diese Erweiterungen, die gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen des Krankenhauses aufgebaut wurden, können dank ihres Feedbacks verbessert werden. Hauptanliegen wird es sein, herauszufinden, ob die Instrumente richtig funktionieren, ob sie Zeit sparen, ob sie die Diagnosequalität verbessern und ob das Vertrauen und die Zufriedenheit der Betreuer gestiegen sind.

 

Quelle : HES-SO Valais-Wallis

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